In The Content Society von Judith Peters ruft Bianca Hanke darauf auf, etwas zum Lebensglück trotz schlechter Schulnoten zu schreiben. 'Ein interessantes Thema‘, denke ich und teile meine Erfahrungen, die ich im Laufe der Jahre als Mutter, Fachlehrerin an einem Sonderpädagogischen Bildungszentrum und als Lerntherapeutin gesammelt habe.
Martin:
Meine Gedanken wandern zu Martin. Er ist 7 Jahre alt und besucht die erste Klasse der Grundschule. Jetzt sitzt er mit seinem Vater bei mir in der Praxis, weil Martin trotz (getesteter) Normalbegabung im normalen Schulalltag seine Begabung nicht zeigen kann. Wenn sich nichts ändert, wird er auf die Förderschule gehen. Abseits von Lebensglück oder Unglück sollten Kinder ihr Potential entfalten können. Deshalb macht Martin jetzt jeden Tag fünf Minuten lang kleine Übungen mit den Tieren. Auch wenn es spielerisch verpackt ist, der Anfang ist schwer. Langsam aber sicher zeigen sich Veränderungen. Nach sieben Monaten ist klar: Martin kann sich besser konzentrieren, nimmt aktiver am Unterricht teil und schreibt für seine Verhältnisse erstaunlich gute Noten. Es ist jetzt klar, dass er weiterhin die Grundschule besuchen kann.
Anna:
Anna ist 11 Jahre alt, ein hübsches, sportliches Mädchen. Sie besucht die 5. Klasse in der Realschule trotz eines gewaltigen Handicaps: Anna kann nur mit Mühe Wörter entziffern. Dadurch ist sie enorm eingeschränkt, sowohl in der Schule als auch im sozialen Umfeld, da sie auch die Nachrichten im Chat nur mit Mühe entziffern kann. Auf meine Frage, ob sie Veränderung wünscht, antwortet sie mit „nein“ und es scheint, dass sie mit ihrem Zustand zufrieden ist. Sie lässt sich trotzdem auf das gemeinsame Abenteuer der neuromotorischen Förderung ein. Anna macht kleine Körperübungen als „Workout“, denn mit 11 Jahren sind Igel, Schnecke und Katze einfach nicht mehr die richtige Form der Förderung. Ergänzend finden wir geeignete Strategien, die ihre Lesefähigkeit steigern. Nach acht Monaten kann Anna flüssig lesen. Noch nicht ganz so schnell wie ihre Klassenkameradinnen, aber so gut, dass sie jetzt selbstständig ihre Aufgaben erledigen kann. Langfristig wird das sehr zu ihrem Lebensglück beitragen.
Glück kann man nicht kaufen!
Das Lebensglück unserer Kinder ist nicht von Noten abhängig! Unsere Kinder brauchen unsere Liebe, unsere Zuwendung und unsere Wertschätzung. Wir sollten aber auch nicht unterschätzen, was es für unsere Kinder bedeutet, wenn sie ihre Fähigkeiten nicht ausreichend entfalten können. Als Eltern haben wir die großartige Möglichkeit, unsere Kinder achtsam wahrzunehmen und sie so zu begleiten, dass sie fit fürs Leben werden. Aus jahrelanger Erfahrung kann ich neuromotorische Körperübungen sehr empfehlen. Sie machen Spaß und verändern das Selbstbewusstsein und die Konzentrationsfähigkeit. Unsere Kinder lernen Selbstwirksamkeit. Dies ist ein wertvoller Baustein für ein glückliches Leben.
Kinder sollen erfahren:
Ich werde mit meinen Schwierigkeiten gesehen, ich kann zeigen, was in mir steckt, ich komme zum Ziel. Das gibt viel Selbstvertrauen für die Zukunft, egal ob mit oder ohne schlechte Noten.
Mach mit. Mehr Infos findest du unter: www.konzentrier-dich.de/news
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