Rinecke, die Schnecke, kriecht langsam vorwärts. Es ist schon kalt, und sie möchte noch ein Salatblatt finden, damit sie ein leckeres Frühstück hat. „Rinecke“, flüstert es plötzlich neben ihr. „Rinecke, hast du kurz Zeit?“
Rinecke dreht ihre Fühler zur Seite. Sie schaut hin und her und entdeckt das blaue Kleid des Schlaftiers im Gebüsch. „Hallo Schlaftier, natürlich habe ich Zeit. Wie geht es dir? Rinecke lässt ihre Fühler sinken. „Ich hatte einen ganz besonderen Traum“, wispert das Schlaftier. „und ich muss ihn unbedingt allen Tieren erzählen. Hilfst du mir?“ Rinecke legt sich flach hin, denn sie muss sich ein bisschen ausruhen und es scheint so, dass das Schlaftier viel zu erzählen hat. „Ich habe im Traum einen Engel gesehen, und der hat mir erzählt, dass wir zur Krippe gehen sollen“. Das Schlaftier ist ganz aufgeregt, was sehr, sehr selten vorkommt. Statt ruhig dazuliegen ist es gerade etwas zappelig. Mit den Händen reibt es auf dem Boden und die Beine bewegen sich auch. „Zur Krippe?“ fragt Rinecke etwas ungläubig? Wo ist die Krippe? Und wie finden wir sie?“ „Genau das ist das Problem“, meint das Schlaftier. „Gerade, als der Engel mir erklären wollte, wohin wir gehen sollen, hat mich etwas erschreckt und ich bin aufgewacht“. „Oh“, sagt Rinecke, „das müssen wir unbedingt herausfinden. Ich krieche zum Igel, vielleicht kann er uns helfen.“ „Danke, Rinecke, ich wusste, du hast eine gute Idee“, seufzt das Schlaftier. Jetzt ist es nicht mehr so aufgeregt. Es legt sich ganz flach hin und die Arme und Beine zappeln auch nicht mehr. „Bitte sag mir Bescheid, was du herausgefunden hast“, flüstert es ganz leise und dann ist es auch eingeschlafen.
Rinecke seufzt. Bald wird Nigel, der Igel, schlafen. Sie hat nicht mehr viel Zeit, deshalb muss das Salatblatt warten. Sie kriecht langsam ein Stück vorwärts und murmelt: „Bestimmt ist Nigel an der großen Eiche, ich muss ihn finden.“
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