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AutorenbildErika Weller

Mit den Tieren auf dem Weg zur Krippe - Tag 12


Sanft landet Balbe neben dem Krokodil. Ihr „tirili, tirili“ kommt nur gedämpft aus ihrem Schnabel, denn sie hält mit ihm einen Kompass mit einer goldenen Nadel fest. Vorsichtig legt sie die Nadel auf den Boden und dreht ihren Kopf hin und her. „Wie schön, dass du da bist. Ich hatte schon Bedenken, dass du gar nicht mehr kommst“, ruft Koko. Auch die anderen Tiere rücken näher, denn alle sind gespannt, ob Balbe ihnen bei ihrem Weg zur Krippe helfen kann. „Ja, es hat ein bisschen gedauert“, zwitschert Balbe. „Ich bin hin und hergeflogen, bis ich den richtigen Stall gefunden habe. Doch es ist nicht so einfach, den Weg dahin zu finden.“ Sie macht eine Pause und wedelt etwas mit ihren Flügeln. „Ihr braucht einen Kompass, damit ihr im großen Wald nicht die Richtung verliert. Deshalb habe ich euch einen mitgebracht.“ „Kompass, was ist denn das?“, will Sturmi wissen. Er dreht seine Beine schon wieder von rechts nach links und wieder zurück. „Die Nadel zeigt euch den Weg“, erklärt Balbe geduldig. Ihr legt den Kompass vorsichtig auf den Boden, dann dreht sich die Spitze nach Norden. Wenn ihr dieser Richtung folgt, werdet ihr den Stall finden. Doch zuerst müsst ihr durch einen großen Wald gehen. Hier gibt es viele verschlungene Wege. Deshalb passt gut auf und folgt immer der Richtung der Nadel.“ „Möchtest du nicht mit uns mitkommen?“, fragt Nigel. Er spürt, wie die Angst wieder ein bisschen in ihm hochkriecht. Mit Balbe wäre der Weg sicher viel einfacher zu finden. „Es tut mir leid“, antwortet Balbe, „aber der Winter rückt näher und ich muss in den Süden fliegen. Hier kann ich nicht bleiben. Ich würde gerne mit euch gehen, aber dann schaffe ich die Reise nicht mehr. Im Frühling komme ich wieder und ich freue mich über eure Geschichten.“ Mit diesen Worten spannt sie ihren kleinen Körper an, hebt den Kopf etwas, schwingt die Arme auf und ab und fliegt hoch in den Himmel. Sie dreht eine große Kurve und fliegt nochmals eine Abschiedsrunde über den Tieren. Danach ertönt noch ein schwaches „tirili, tirili“ und dann ist sie nur noch ein winziger Punkt am Himmel auf den Weg in den Süden.

 

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